Wellness Resorts und Spaßbäder


Das Nebelhorn Relaxhotel im Allgäu - Design + Wellness + Reha

von H. Jürgen Kagelmann

Das könnte das Wellnesshotel der Zukunft sein. Das Nebelhorn Relaxhotel ist bis jetzt jedenfalls in Deutschland einzig: eine Kombination von Design-, Sport-, Reha-, Berg-, Wellness- und Biohotel. In der Nähe von Fischen im Allgäu gelegen, da, wo Feinschmecker Dutzende von regionalen Käsesorten schätzen, die von den Bergbauern produziert werden, Sportler die schneereichen Winter, und Wanderer die vielen Möglichkeiten, über die Alpen nach Südtirol zu gelangen, liegt dieses kleine Hotel, das sich der erfolgreichen Idee eines Nichthoteliers verdankt.

Besitzer ist Steffen Barth, früher einmal bekannter Leistungssportler (Ringer der Olympiaauswahl), der dann zum europaweit bekannten Physiotherapeuten wurde, und dank seiner fortschrittlichen Philosophien und erfolgreichen Therapien zum Begleiter von Größen wie Boris Becker, Michael Stich, Günter Netzer, Janica Kostelic auserkoren wurde. Bahrt hatte im westfälischen Hagen ein innovatives Therapiezentrum zur Sportrehabilitation gegründet, das enormen Zulauf von Spitzensportlern, aber auch von Managern hatte – denn diese beiden Menschentypen haben eines gemeinsam: sie wollen Leistung bringen und nach Unfällen, Zwischenfällen und Ausfällen schnell wieder fit sein. Hier wurde und wird seit 25 Jahren Menschen schnell wieder geholfen, indem man sich auf das Wesentliche konzentriert, ganz individuell diagnostiziert und behandelt und auf alle aggressiven Therapiemethoden verzichtet.

Der Nachteil: Hagen war nur eine Tagesklinik – und viele Klienten wollten einen Kurz-Reha-Urlaub in angenehmer Atmosphäre verbringen. Daraus erwuchs der Plan, in einer landschaftlich schönen Gegend, von überall her gut erreichbar, mit dem unbedingten Feature der totalen Ruhe, ein kleines, persönlich gestaltetes und geführtes Sportreha-Hotel aufzubauen, in dem man sich den orthopädischen und Stressproblemen der beiden Zielgruppen sehr individuell und ohne den Stress einer großen Resortanlage widmen konnte (Motto: „Eine Insel für die Seele“). Man fand schließlich ein Hotel in Obermaiselstein mit einem ausgesprochen schönen Ausblick auf die Berglandschaft des Allgäus, und baute es konsequent zum Small- Design-Hotel um.

Wegen der wichtigen Rolle, die die Ernährung in seinem Therapiekonzept spielt, war es für Steffen Barth von vornherein selbstverständlich, sein Haus als Biohotel anzulegen und sich der 2001 gegründeten Marketingkooperation „Biohotels” anzuschließen. Die hat übrigens mittlerweile schon 60 Mitglieder aus Deutschland, Österreich, Spanien, Italien, Frankreich und der Schweiz, die sich alle einem gemeinsamen Nenner verpflichtet sehen – hochwertige, regionale Küche, mit allen Zutaten aus kontrolliertem (zertifiziertem) Anbau, anzubieten.

Andererseits darf man sich nicht vorstellen, dass es bei den Biohotels eine strikte Normierung in der Aufmachung oder im Angebot geben würde, sondern es gibt diverse Biohotel-Spezialisierungen – Familie, Fasten, Wellness, Medical Wellness, Sport, Tagung usf.

Die Spezialität vom Nebelhorn Relaxhotel, das sich auch schon mal „das kleinste Designergolfhotel Deutschlands” nennt und 28 Zimmer plus zwei Annexhäuser hat, ist das Reha-Angebot. In Rekordzeit kann man sich hier dank der jahrzehntelangen Erfahrung von Steffen Bahrt von vielen Sportverletzungen (z. B. typische Tennisprobleme) kurieren lassen, von Problemen am Stütz- und Bewegungsapparat (Bandscheibenprobleme / chronische Wirbelsäulenbeschwerden), Stoffwechselproblemen, Schlafstörungen, oder sich auch vom Stress oder vom „Burn-Out-Problem“ befreien lassen. (Ein Beispiel für vom Burn-Out bedrohte Leistungsträger ist die Kombinations-Therapie aus Meridianganzkörpermassage, Laserakupunktur, Biostimulationslaser auf Thymusdrüse bei gleichzeitiger Naturmoorpackung; Einzelbehandlung 145,- Euro). Das machen nicht nur Sportler, sondern auch Politiker, Künstler und viele Normalverbraucher, die nicht nur therapiert werden, sondern auch ein kleines individuelles Programm mit auf den Weg bekommen, etwa das 3 x 8 Sekunden Trainingsprogramm. Interessant für Damen sind Angebote in Laserkosmetik über Biostimulation (Falten, Cellulitis, Narben nach Sportverletzungen usf. – Slogan: „Ihre natürliche Schönheit beginnt zu strahlen!“).

Das Letztgenannte ist die besondere Leidenschaft des Chefs: Steffen Bahrt schwört auf Biostimulationslaser und kann beeindruckende, sorgfältig dokumentierte Behandlungserfolge mit diesem Softlasertyp aufweisen, der eine durchblutungsfördernde Wirkung hat, u. a. Ödeme abbaut und die collagenen Faserstrukturen der Unterhaut aufbaut. (Beispiel: Laserkosmetik über Biostimulation; 50 min., 140,- Euro). Diese Treatments werden auch stark nachgefragt, – wer möchte keine regenerierte, geglättete, einfach schönere Haut haben, gerade in einer Zeit wie der heutigen, in der das eigene Körperbild immer wichtiger für immer mehr Menschen geworden ist? Ganz davon abgesehen, dass es manchmal schlimme Unfallverletzungsfolgen gerade im Gesicht gibt, die, nicht behandelt, das Leben für die Betroffenen einfach zur Qual machen können. Aber hier, wie bei der Heilung von postoperativen Gelenksveränderungen, kann häufig mit wenigen Sitzungen sichtbare und anhaltende Abhilfe geschaffen werden. Oberstes Behandlungsprinzip: ohne Spritzen, ohne Medikamente, ohne Operation, ohne Gewalt. Optimale Aufenthaltsdauer fünf bis sechs Tage – „das ist genauso gut wie sechs Wochen Karibik“, sagt der Chef. Offensichtlich sehen das die Gäste auch so, denn die Weiterempfehlungsschiene durch Gäste klappt hervorragend. (Deshalb muss das Relaxhotel auch gar keine Werbung machen.) Das Aufenthaltsprinzip im Halbpension- Designhotel ist klar: morgens Biofrühstück, dann sehr individuell abgestimmte Behandlungen von etwa einer Stunde (bei der auch erprobte diagnostische und therapeutische Akzente der TCM in Kombination mit modernsten technischen Anwendungen wie bio-stimulierenden und zellaufbauenden Lasern Anwendung finden), mittags und nachmittags Aktivitätsangebote (Golfplätze in zehn Minuten Entfernung, Nordic Walking, Ski, Biken, Behandlungen) und dann Abendessen á la Bio – im gemütlichen Bar- Esszimmer und der heute üblichen offenen Küche, an der Chefkoch Steven Langer persönliche Wünsche der Gäste erfüllt. Spezialitäten sind z. B. Gebeiztes Gamsgulasch, Chili-Rinder-Carpaccio, Bayerische Cremepyramide Fürst Pückler Art.

Aktivität wird groß geschrieben – und es ist keineswegs eine Ausnahme, dass der Chef mit seinen Gästen eine mehrtägige Wanderung über die Alpen bis nach Meran unternimmt, um praktisch zu demonstrieren, wie wichtig und motivationsfördernd Bewegung ist. Insofern ist das Nebelhorn Relaxhotel ein schöner Beweis für die nicht-orthodoxe Medical Wellness- Richtung und ein Indiz, wo die Zukunft vom Wellness liegen könnte.

Da aber auch das Auge genießen will, wurde an der Design-Einrichtung nicht gespart: z. B. im Esszimmer klassische Stühle von Hannes Wegener in bewährtem Kirschholz, kirschrot gestrichene Wände, schwarze Ledermöbel, elegante Korbmöbel. Es zeigt sich, dass Mut zur Farbe auch im Alpenvorland nicht fehlangebracht ist.

Alle Komfortzimmer (30 qm) und Suiten (bis 85 qm) sind Unikate, immer einem durchgängigen Design verpflichtet; beispielsweise wird das Element der Kieselsteine mehrfach aufgenommen und kehrt etwa als Türnummer wieder. Viele Details, ob nun im Kaminzimmer oder die Springbrunnen, zeigen, dass auch ein kleines Hotel punkten kann, ganz abgesehen vom Wellnessbereich. Wer im Panorama- Thermalpool schwimmt oder sich auf der riesigen Korbcouch ausruht, hat einen atemberaubenden Blick auf das Nebelhorn ...

www.nebelhorn-relax.de

nach oben